Ein neuer Tag beginnt mit einem guten italienischen Cappuchino und einem leckeren Croissant. Wir schlendern los. Vor uns liegen 6 Stunden (ca. 18 km) . Unser Weg führt vorbei an einem riesigen Friedhof.
Wunderschön angelegt. Ich mache ein paar Fotos und es geht weiter. Langsam rauf und wieder runter. Und wieder rauf und wieder runter. Und ja, wir verlaufen uns mal wieder. Es ist bewölkt und die Temperaturen total ideal zum laufen. Mir tun die Füße weh. Blasen. Ute läuft fast automatisiert immer weiter. Sie läuft mir heute davon. Gegen Mittag denke ich das erste Mal an ein frisches Bier, und siehe da, wir erreichen einen Fluss mit kleinen Wasserbassins, wo ich meine gestressten Füße reinhalten kann.
Dann geht es weiter. Bergauf und bergab. Es sind noch 2 Stunden bis zum Ziel. Ich mag nicht mehr und beschäftige mich mit Fotografieren.
Und es geht wieder bergauf und bergab. Total erschöpft erreichen wir mit letzten Kräften unsere Herberge. Eine kleine Kirche. Wir werden sehr freundlich empfangen und dürfen direkt am Esstisch der kleinen Wohnung oberhalb der Kirche Platz nehmen. Die Herbergsleute sprechen nur Italienisch, so kann Ute schön üben. Ich freue mich schon auf die Dusche, doch in dem Moment gibt es kein Wasser.
Dies ist ein wundervoller Ort, die älteste Kirche in der Umgebung aus dem 4. Jahrhundert. Stille und Frieden und die zauberhafte Harmonie von Rosanna und Angelo, den Herbergseltern ist mit allen Sinnen zu spüren. Die Olivenbäume haben kleine Früchte und stehen am abgemähten Kornfeld. Hier könnte ich ewig sitzen und die Landschaft Umbriens anschauen.
Es gibt nun endlich wieder Wasser und das Abendessen findet in der Küche statt mit noch einem Pilgerpärchen aus Mailand. Lecker Essen und erschöpfte Füße lassen mich sofort einschlafen. Das Zimmer ganz einfach mit Etagenbetten, die tierisch quietschen, wenn ich mich umdrehe.
Gute Nacht Ragazzi, morgen geht es mit neuer Power weiter. Den Rest der geplanten heutigen Etappe steht vor uns.
Ulli
